Erstmal Kaffee

Heute ist ein Samstag, was für mich bedeutet: ganz langsam starten. Mit einer Tasse Kaffee schnell wieder ins Bett und ein bisschen lesen. So liebe ich das. Kein Zeitdruck und keine Erwartungen – naja, fast keine Erwartungen. Ich habe mir für heute vorgenommen, den Keller aufzuräumen…

Tolles Buch übrigens: „Hamster im hinteren Stromgebiet“ von Joachim Meyerhoff. Nachdem ich im letzten Jahr selbst eine Stroke- und Neurologie-Erfahrung hatte, kann ich mich ziemlich gut reinfühlen. Und ich liebe seinen Humor.

Wie jetzt? Sonnenschein? Und was ist mit meinem Keller?

Beim Anblick eines Sonnenstrahls auf dem Sofa und einem ungläubigen Blick auf die Wetter-App war ich kurz davor meine Kelleraufräum-Aktion zu verschieben. SONNE! Leute, die kommt in Berlin in letzter Zeit ziemlich selten vorbei. Da kann ich doch nicht in den Keller gehen.

Hin- und hergerissen zwischen: Sonne – warum sind eigentlich die Fenster so dreckig und wo kommt plötzlich all der Staub her – und muss ich das jetzt nicht nützen und raus an de Luft gehen und dem Vorhaben, den Keller aufzuräumen, entscheide ich mich das jetzt durchzuziehen: Keller aufräumen!

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Tricker-Warnung: nichts für Ordnungsfanatiker

Dann also doch der Keller, weil ich es mir eben vorgenommen habe. In der Hoffnung, dass es schnell geht, weil ich ja Profi bin und ganz genau weiß, dass da im Prinzip nur Kartons rumstehen, die zerkleinert und nächste Woche dann mal zum Wertstoffhof gefahren werden wollen. Es kostet dennoch Überwindung, weil: sieh selbst…

Sieht schlimm aus, gell. Finde ich auch. Aber was soll ich sagen… Für zwei Wohnhäuser eine minikleine Papiertonne im Hof lässt einen Keller nach zwei Jahren einfach so aussehen, wenn man die Pappe nur reinschmeißt 😉. Teppichmesser gewetzt und los. Alles kleingemacht und die Regale noch neu sortiert.

Zack, fertig

Nach genau einer Stunde sieht es so aus und damit kann ich prima leben. Und ich frage mich, warum ich das nicht schon eher gemacht habe. Aber das kennst du wahrscheinlich. Nächste Woche nehme ich mir ein Carsharing Auto und fahre die Pappe und ein paar kaputte Elektrogeräte zum Wertstoffhof.

Ein paar Sachen, die wir nicht mehr brauchen, habe ich zum Verschenken vor die Tür gestellt. So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie die weg waren. Da hat sich jemand gefreut und ich mich auch.

Trennungsschmerz

Gestern hat auf nebenan.de eine Frau eine Skihose gesucht und ich habe ihr meine Skihose geschenkt. Das ist mir richtig schwergefallen. Ich bin immer gerne Ski gefahren, aber ich war jetzt schon viele Jahre nicht mehr auf der Piste. Von Berlin aus macht man das nicht mal eben schnell – also ich zumindest nicht. Die Skihose passte mir sowieso schon lange nicht mehr – sie stammt noch aus sportlicheren Zeiten und durfte nur aus nostalgischen Gründen bleiben. Bis gestern.

Und heute im Keller habe ich dann beschlossen, dass es auch Zeit für die Skischuhe und den Skihelm ist zu gehen. Schnüff. Aber das Material wird durchs Rumstehen ja auch nicht besser, also schauen wir mal, wer damit auf die Piste gehen mag. Das mal so als Tipp nebenbei: schau dir mal Sportmaterial an, das schon länger im Keller gelagert ist. Meine Skibrille, die gut verpackt im Skischuh-Sack lag, habe ich jetzt entsorgt. Der Schaumstoff war komplett porös und auch der Gummi nicht mehr stramm.

Mit Sonnenenergie

Ich war dann auch noch draußen. Nach dem Kellereinsatz bin ich Richtung Baumarkt losmarschiert. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Spaziergang und zwei Pflänzchen gekauft. Ich bin einen Weg gegangen, den ich lange nicht gegangen bin. So spannend, aber auch traurig zu sehen, was sich alles verändert hat oder eben nicht mehr da ist im Laufe der Zeit. Doch er sitzt da Tag für Tag und ist eine feste Instanz.

Heinrich Heine. Vielleicht hat er mich ja inspiriert, wieder häufiger zu schreiben. Die Sonne hat mir auf jeden Fall jede Menge Energie gegeben. Dieses grau in grau der letzten Wochen – was sag ich Monate – hat mich echt fertig gemacht. Für mich war das so wichtig, die Sonne heute zu sehen. Und genau als ich das Bild gemacht habe, hat sie sich hinter eine Wolke verzogen.

Kaffee und Kuchen

Gehören am Wochenende für mich dazu. Da ich aber nicht mehr so viel backe und ich auf dem Weg keinen feinen Bäcker gefunden habe, gab es die schnelle Variante vom Supermarktbäcker: Amerikaner.

Meinen Liebsten hat es auch gefreut. Er liebt das Zeug.

Wohnungsverschönerung

Ob wir jemals fertig werden? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall fällt mir immer irgendwas ein, was noch gemacht werden könnte in der Wohnung. Heute waren es zwei Pflanzen, die ich gekauft und in der Küche fix umgetopft habe. Eine davon soll noch in einer Blumenampel an die Decke. Mal sehen, wann wir es schaffen, den Haken dafür anzubringen.

Ich habe ja nur einen hellgrünen Daumen und das ist noch hochgestapelt. Aller Mühe zum Trotz hat es die Sukkulente nicht überlebt. Ich habe jetzt ein neues Opfer und bete, dass sie es schafft. An mangelnder Zuwendung meinerseits scheitert es auf jeden Fall nicht.

Zimmer mit Aussicht

Wenn die Sonne nicht mehr so direkt ins Zimmer scheint und der ganze Staub sich dadurch wie von Zauberhand verflüchtigt hat, wage ich einen Blick aus den jetzt nicht mehr ganz so schmutzig wirkenden Fenstern. Ich mag diese Aussicht sehr.

Schnell mal saubermachen

Auch das ist mein Samstag. Hülft ja nüscht. Der Haushalt macht sich halt auch nicht von alleine. Heute war ich aber fix unterwegs, weil wir im Laufe der Woche schon einiges erledigt haben. So war heute eine schnelle Runde mit dem kleinen Kumpel ausreichend.

Das Coole an einer kleinen Wohnung und an wenig Zeugs ist, dass man auch schneller mit dem Putzen fertig ist.

Lecker Essen

Gut vorbereitet, ist halb gekocht, sage ich immer. Als gelernte Hotelfachfrau sind mir Dinge wie „mise en place“ in Fleisch und Blut übergegangen. Ich bin eine emsige Schnipplerin und richte alles so her, dass ich – wenn es so weit ist – dann „nur“ noch kochen muss. Ich finde das erleichtert vieles und ich komme bei mehreren Töpfen und Pfannen nicht ins Rudern, weil die Zwiebeln noch nicht geschnitten oder die Zitrone noch nicht ausgepresst sind.

Den Abend ausklingen lassen

Ich bin richtig happy, dass ich heute so viel Energie von der Sonne bekommen und mehr geschafft habe als ich dachte. Da gönne ich mir ein Gläschen Rotwein zum Samstagabend und lasse den Tag gemütlich mit meinem Liebsten ausklingen.

Vielen Dank fürs Lesen und Schauen und einen tollen Sonntag für Dich.