Der smarte Weg zu Deiner Ordnung

„Jetzt nehme ich es in Angriff und mache richtig Klarschiff in meiner Wohnung. So mit allem Drum und Dran. Ausmisten, was ich nicht mehr brauche. Und danach ist alles schön geordnet, sodass ich immer alles wiederfinde. Und schick wird es aussehen.“

Das ist ein guter Vorsatz, den ich sehr gut nachvollziehen kann. Da liegt das ganze Jahr so schön blank vor einem, man hat tolle Ideen für so vieles und fühlt sich als könne man Bäume ausreißen. Diese nächsten 365 Tage liegen wie eine Offenbarung vor einem.  

Kürzlich habe ich gelesen, dass die meisten Vorsätze bereits gegen Mitte Januar über Bord geworfen werden. Und dann war es das mit den vielen tollen Veränderungen, die man in diesem Jahr vornehmen wollte. Puh, das ist hart, finde ich. Und so schade, weil damit ja auch Träume platzen.

Es gibt eine Lösung

Wie schön, dass es Abhilfe gibt. Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass auch kleine Schritte zum Ziel führen. Oft sind die Vorhaben einfach zu groß gewählt, als dass sie in der dafür vorgesehenen Zeit realistisch umsetzbar wären.

Fang klein an. Das Zuviel in Deinen 4 Wänden ist wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum zu Dir gekommen und wird daher auch nicht von heute auf morgen wieder verschwinden. Lass Dir Zeit.

Das ist wie mit dem Abnehmen. Man hat sich nicht innerhalb weniger Tage 10 Kilo mehr auf die Hüften geschafft. Das passierte in den meisten Fällen über einen deutlich größeren Zeitraum und dementsprechend länger dauert es auch, bis die Kilos wieder schmelzen. In einer guten Trainingswoche sind es mal ein paar Gramm mehr und in einer anderen ein paar Gramm weniger, die sich vom Acker machen. Aber das Ziel ist erreichbar, wenn man dranbleibt.

Das soll Dich jetzt überhaupt nicht entmutigen. Ich mag es nur nicht, Dir falsche Hoffnungen zu machen, dass alles ganz schnell geht.

Wenn Du also in diesem Jahr Deine Wohnung entrümpelt und geordnet haben möchtest, ist das ein supertolles Ziel. Um dahin zu gelangen, brauchst Du einen guten Plan.

Der Plan

Die ganze Wohnung oder das ganze Haus ist einfach ein zu großes Projekt, um es ohne Plan zu überblicken. Unterteile Dein Vorhaben in kleinere Einheiten.

Und schon nimmt das große unüberschaubare Projekt Formen an.

Prioritäten

Nachdem Du jetzt kleinere Pakete geschnürt hast, kannst Du prüfen, womit Du anfangen möchtest.

Dabei hilft die Frage: Was nervt am meisten?

Wenn Du jeden Tag vor dem Problem stehst, was Du anziehen könntest, dann fange mit dem Kleiderschrank an. Falls Du sehr gerne kochst, aber es Dir in Deiner Küche keinen Spaß mehr macht, dann fange dort an. Oder Du hast Sorge, dass in Deinem Papierkram etwas Wichtiges untergehen könnte, dann ist das Dein Projekt Nummer 1.

So simpel kann es sein. Beobachte Dich selbst ein paar Tage lang, um festzustellen, wo es in Deinem Alltag am meisten knirscht.

 

Die zeitliche Umsetzung

Jetzt hast Du einen Plan erstellt und Deine persönlichen Prioritäten gesetzt.

Wie kannst Du diese nun in ein zeitliches Raster unterbringen? Dabei solltest Du Dir keine zu weiten Horizonte setzen. Du wirst sonst immer denken, dass Du noch so viel Zeit hast und ehe Du Dich versiehst, ist die Zeit verstrichen und Deine Pläne sind nicht in die Tat umgesetzt.

Unterteile Dein Jahr in überschaubare Einheiten. Als gut haben sich 90 Tage erwiesen. Habe eine Idee davon, was Du im ganzen Jahr schaffen magst, aber plane konkret nur die nächsten 90 Tage, damit Du ein Ziel vor Augen hast, das nicht zu weit weg liegt und gut überschaubar ist.

Breche den Plan für diese 90 Tage wieder runter auf die Monate und Wochen. So kannst Du Deine Aktionen wunderbar einteilen und bekommst ein Gefühl dafür, was machbar ist.

 

Die SMART Methode

Die wichtigsten Gedanken hast Du Dir jetzt schon gemacht. Jetzt gilt es noch eine wirklich schlaue Methode anzuwenden, um den Plan und damit Deinen Traum von Deiner Wohlfühlordnung umsetzen zu können.

Die Methode, die ich Dir vorstelle, wird auf den Managementforscher und Unternehmensberater Peter Drucker zurückgeführt (Quelle: Wikipedia) und lässt sich wunderbar auf die Planung Deiner Ordnungsprojekte anwenden. Ich habe die Begrifflichkeiten leicht angepasst bzw. frei aus dem Englischen übersetzt.

Der smarte Weg ist eine wirklich gute Möglichkeit, Deine Ordnungsziele zu planen und durchzuziehen. Damit schmeißt Du Deine Pläne nicht so schnell über Bord.

S

spezifisch

M

messbar

A

ambitioniert

R

realistisch

T

terminierbar

Lass uns am Beispiel Kleiderschrank aufräumen diese Methode durchspielen:

Du bist jeden Tag genervt, weil Dein Kleiderschrank unordentlich ist, Du nichts findest und sowieso das Gefühl hast, einen ganz Schrank voll mit nichts anzuziehen hast.

Spezifisch:

Mach Dir klar, was genau Du erreichen möchtest. Zum Beispiel einen entspannteren Morgen, weil Du genau weißt, was Du im Schrank hast.

Werde so konkret wie möglich, warum Du den Kleiderschrank aufräumen möchtest.

Überlege Dir, was es Dir bringt, wenn Du die Arbeit getan hast. Wie wirst Du Dich fühlen? Befreit? Erleichtert?

Die Sinnhaftigkeit der Aktion ist wirklich wichtig. Welchen Sinn hat die Aufräumaktion für Dich persönlich?

Messbar:

Ob Du Dein gesetztes Ziel erreicht hast, kannst Du nur messen, wenn Du Dir vorher überlegt hast, was Du erreichen möchtest. Wichtig ist daher genau zu wissen, wie die Ausgangslage ist und was das Ziel ist.

Mein Tipp: Mache Vorher-Nachher-Fotos vom Inneren Deines Kleiderschranks. Diese sind eine unschlagbare Methode, um festzustellen, was sich durch Deine Aufräumaktion getan hat.

Ambitioniert/Akzeptiert:

Das gesetzte Ziel soll Dir persönlich entsprechen; sprich: von Dir „akzeptiert“ werden. Das heißt, dass es für Dich erstrebenswert ist, es zu erreichen. Wenn Du keinen deutlichen Nutzen siehst, wird die Umsetzung viel schwieriger. Hole immer wieder das Bild vor Dein inneres Auge, wie toll es sein wird, wenn der Schrank aufgeräumt ist.

Außerdem halte ich ambitionierte Ziele für wichtig, um nicht in den Schnulli-Bulli-Modus zu verfallen.

Realistisch:

Das ist ganz wichtig. Wie bereits beschrieben, solltest Du Dir realistische Ziele setzen.

Dabei kommt es sehr darauf an, was Du für ein Typ bist. Eher zögerlich? Dann fang erstmal klein an, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, was Du in der Lage bist zu schaffen. Schnell wirst Du merken, dass die Ergebnisse so toll sind, dass Du wie von selbst, Deine Vorhaben vergrößern wirst.

Oder bist Du eher der Hauruck-Typ? Dann hau rein und nimm Dir statt nur einer Schublade gleich den ganzen Schrank vor. Vorsicht: Ausmist-Suchtgefahr 😉

Terminierbar:

Plane Deine Aktionen zeitlich in Deinen Alltag ein. Alleine das Vorhaben wird nicht zum Ergebnis führen.

Nimm bei der Planung Deinen Kalender zur Hand und setze Dir Termine. Das hat sich als einfaches, aber sehr gutes Instrument erwiesen, um die Zeit für die Aufräumaktion dann auch wirklich zu haben. Dieser Termin ist übrigens genauso wichtig, wie ein ausgemachter Facharzttermin; also nicht so leicht verschiebbar. Sollte Dir jemand in Deinen Aufräumtermin grätschen, denke an Dein spezifisches Ziel, das Du erreichen möchtest.

 

Mit diesen Tipps kannst Du nun Dein Ordnungsjahr planen. Falls Du Unterstützung brauchst, schau gerne bei meinen Angeboten vorbei. Ordnungscoaching geht auch online!